Und jetzt: Die Nachrichten!

n-tv befasst sich mit seinem eigenen Metier und einer Tendenz, die momentan anscheinend viele gegenüber Nachrichten haben: Überforderung und Abkehr. Das brachte mich dazu, über meinen eigenen Nachrichtenkonsum nachzudenken – der auch nicht mehr so ist, wie er mal war.


Seit ein paar Jahren bemerke ich bei mir eine Änderung in der Art, wie ich, meist online, „Zeitung lese“. Anführungsstriche deshalb, weil es sich um einen Mix von online-Ausgaben von Zeitungen und Magazinen, reinen Onlinemedien oder kombinierten TV- und Onlinemedien handelt. Das ist ein im Vergleich noch ziemlich konservativer Medienkonsum, da der Anteil sozialer Medien dabei gering ist – ich informiere mich nicht überwiegend aus meiner „bubble“ in Telegram, Whatsapp, Signal, TokTok, insta oder facebook – auch wenn facebook mich immer mal wieder auf interessante Artikel aufmerksam macht. Ob meine relativ neue Angewohnheit, mir mein eigenes online-Nachrichtenmagazin über einen „Aggregator“ nach meinen Vorgaben zusammenstellen zu lassen (Flipboard), an der erwähnten Veränderung mitschuldig ist, weiß ich nicht, – dass der während der Corona-Pandemie erlebte massive online-Überdruss sie beeinflusst hat, vermute ich allerdings stark. Aber worum geht’s bei dieser Veränderung eigentlich? Nun, ich lese meist nur noch die Überschriften und Kurzeinführungen wie die fettgedrucke über diesem Artikel. Vielleicht noch ein kurzer Kontrollblick in den (meist unnötig langen) Text, und weiter geht’s.

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Lügenpresse – Endkampf um den Sonntagsbraten

DSCF8628Ich wuchs auf in einem anderen Land, damals in den Sechzigern und Siebzigern. Das Land hieß BRD, im feinen Unterschied zur DDR, und entsprach doch sehr dem Klischeebild vom Land der arbeitsamen Holzköpfe und engherz- und -stirnigen Kriegsüberlebenden. Die gesellschaftliche Revolution aus den Universitäten in Frankfurt, Tübingen, München und Berlin kämpfte tiefer im Land einen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die ZDF-Hitparade und den Sonntagsbraten (welche zugleich als Verkleidung und als Manifestation der allgegenwärtigen Traumatisierung der Kriegs- und Nachkriegsgeneration dienten). Dieses Land gibt es nicht mehr. Oder besser gesagt: Generationenwechsel und die politische Kontinentalverschiebung, die seit Ende der Achtziger das Gesicht der Erde veränderte, haben es in ein paar kleine, bedeutungslose Inseln am Rand der Landkarte zersplittert. An seine Stelle hat sich ein Land geschoben, das viel größer, mächtiger und machtbewusster ist als die beiden alten Länder, aber auch sehr, sehr viel lässiger. Trotz Helikoptereltern und Pegida. Ja, echt! Weiterlesen