Die Plots seiner Filme sind oft Zumutungen, scheren sich nicht um Realismus oder gängige Erzählweisen. Seine neueste Zumutung ist jetzt im Streaming zu sehen: „Knock At The Cabin“ von M. Night Shyamalan.
„Was wäre wenn?“ könnte die ziemlich müßige Frage sein, die ein Film wie dieser stellt. Ist sie aber nicht.
Das erste, was man wahrnimmt, wenn der Film beginnt, ist zu klein, um es zu sehen. Es ist aber jetzt und mehrfach während des Films fast ohrenbetäubend laut zu hören: Grashüpfer auf einer Waldlichtung. Sehr bald jedoch sieht man zwei Hände, die einen dieser unzähligen Grashüpfer vom Halm streifen, ihn in ein Einmachglas mit weiteren Grashüpfern verfrachten und den Deckel darauf schrauben, der Luftlöcher enthält. Ein süßes kleines Mädchen spricht mit den Grashüpfern, die es gefangen hat und erklärt ihnen, dass sie keine Angst haben müssten, sie wolle sie nur eine Weile beobachten, und jeder solle sich benehmen, weil er nicht allein im Glas sei. Sein Gesicht ist riesenhaft hinter den kleinen Grashüpfern zu sehen, denen es in seiner Beobachtungskladde sogar Namen gegeben hat. Der Fremde, der gleich in der Szene auftauchen und die Geschichte in Gang bringen wird, ist zuerst auch nur ganz klein zu sehen, genau so klein wie die Grashüpfer im Glas. Und noch ein wenig später wird man die Urlauberhütte, die hier auf der Lichtung steht, gemeinsam mit dem Einmachglas sehen, beide gleich groß im Bild, und bewohnt von mutmaßlich gleich vielen „Grashüpfern“. Das Mädchen, auch das ist auffällig, hat eine sehr gut und teuer korrigierte und bis auf eine kleine Narbe nicht mehr zu sehende Kieferspalte, eine „Hasenscharte“.